"Wir helfen pflegen“, so lautet der Titel des neuen Pflegeprospekts des Caritasverbandes Neckar-Odenwald-Kreis, das in den Räumen der Sozialstation Buchen vorgestellt wurde. „Es ist ein Nachschlagewerk für pflegende Angehörige, ein Wegweiser für die Pflegenden von morgen und eine Lektüre zum Schmökern für jedermann“, betonte der Geschäftsführer des Caritasverbandes, Meinrad Edinger.
Der Inhalt der Broschüre wurde von allen Mitarbeitern des Caritasverbands und den Pflegefachkräften bis hin zum Menüservice-Team bestimmt. „Diese wissen am besten, was die Betreuer und zu betreuenden Personen beschäftigt und wobei sie am häufigsten Hilfe brauchen“, so Edinger. Die Broschüre klärt auf 4 Seiten über alles „rund um die Pflege, Pflegeleistungen, Demenz und Angebote der Krankenversicherung“ auf.
Unter anderem geht es um Pflegestufen, Pflegeleistungen beantragen, Pflegeschulungen, Verhinderungs-, Kurzzeit- und Tagespflege, hauswirtschaftliche Dienstleistungen, Demenzberatung, die Ausbildung zum Familienhelfer für Altersverwirrte, Krankenversicherung, Haushaltshilfe/Familienpflege und vieles mehr.
Zusätzlich wird man über mögliche neue Leistungen nach der Neuordnung der Pflegereform für 2013 informiert. Auf den letzten Seiten
des Hefts ist außerdem ein Katalog von Institutionen im Neckar-Odenwald-Kreis zu finden, an die man sich bei Fragen oder Problemen zum Thema Pflege direkt wenden kann. "Genau das“, so Edinger, „ist die Besonderheit.“ Man kann sich heutzutage über alles im Internet informieren. Wenn ich einen konkreten Begriff eingebe, weiß ich hinterher darüber bescheid, aber an wen ich mich direkt vor Ort wenden kann, wird mir die Suchmaschine nicht beantworten können. So etwas kann auch das Internet noch nicht leisten.“
Die Broschüre solle Pflegenden und bedürftigen Personen bei Problemen helfen und informieren. Oft würden sich die Betroffenen einfach zu wenig auskennen und wüssten nicht, was im Einzelfall zu tun sei. Die Pflegedienstleiterin der Sozialstation Buchen, Simone Scholl, bestätigt das: „Es findet bei jedem neuen Patienten zu Beginn ein Beratungs- und Aufklärungsgespräch statt. Nach einer gewissen Zeit tauchen aber trotzdem immer wieder
Fragen auf, bei denen sich die Angehörigen nicht zu helfen wissen. Unsere Fachkräfte sind zwar geschult und stehen immer mit Rat und Tat zur Seite. Aber als Gedankenstuütze und Nachschlagewerk für Angehörige ist die Broschüre auf jeden Fall eine große Hilfe.“
Geschäftsführer Meinrad Edinger betonte, dass die rund 600 Patienten, die allein im Neckar-Odenwald-Kreis von den Sozialstationen versorgt werden, durchaus repräsentativ für die Notwendigkeit der Aufklärung seien. „Am wichtigsten war uns, dass den Angehörigen und Pflegebedürftigen mit dem Prospekt wirklich geholfen ist. Sie sollen die Informationen verstehen und umsetzen können. Deshalb gaben wir die Broschüren immer wieder fachfremden Personen zum Lesen. Mit Hilfe deren Kritik überarbeiteten wir die Texte“, schilderte Edinger. Neun Monate hat es nun bis zur Veröffentlichung gedauert.
Herausgeber sind der Caritasverband, die kirchliche Sozialstation Buchen und die katholische Sozialstation Mosbach. Finanziert wurde die Publikation durch 24 Unternehmen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, die das Projekt sponserten. „Wir möchten die Broschüre immer wieder aktualisieren“, erklärte
der Geschäftsführer. Ab der kommenden Woche liegen die 15000 Exemplare der ersten Auflage laut Edinger in den Caritaseinrichtungen, den beiden Sozialstationen und den beteiligten Firmen zum Mitnehmen bereit.
Text und Bilder: Fränkische Nachrichten.